Der Sommer steht vor der Tür und du willst deinen Garten endlich zum Grillen, Entspannen oder Feiern nutzen. Eigentlich ist alles dafür da: Du hast eine geeignete Grünfläche, vielleicht sogar direkt hinter deinem Eigenheim. Was dir aber jetzt fehlt ist der geeignete Untergrund. Eine schicke Keramikterrasse soll her. Was du allerdings nicht willst: Betonieren!
Das spricht für eine Keramikterrasse im Splittbett
Wie der Name schon sagt: Die Terrasse liegt in einem Splittbett. Das bedeutet man spart sich jegliches massive Fundament aus Beton. Das spart nicht nur Zeit und Geld, sondern macht deine Terrasse auch leichter wieder zu entfernen, falls der Garten einmal umgestaltet werden soll. Du bleibst also absolut flexibel. Außerdem kann wesentlich mehr Wasser direkt im Boden versickern. Das bedeutet du vermeidest eine Ansammlung von Regenwasser die im Randbereich, also möglicherweise in der Nähe benachbarter Bauteile ablaufen muss. Im Schlimmsten Fall (und bei zu wenig Gefälle) könnte das dann die Hauswand zu deinem Wohnzimmer sein.
Der Aufbau einer Keramikterrasse auf Splitt
Geeigneter Platz für die Terrasse:
Zunächst musst du eine geeignete Fläche in deinem Garten ausmachen. Am Besten eine Fläche, die nah am Haus und vielleicht nicht den Ganzen Tag der kompletten Sonne ausgesetzt ist, da sich die Keramikplatte je nach Farbton im Sommer erheblich aufheizen können. Optimal ist Halbschatten entweder unter einer geeigneten Terrassenüberdachung (Hier findest du das Video zu dem Aufbau einer SMARTEN Terrassenüberdachung) oder einem Baum. Weiterhin musst du darauf achten, dass keine Leitungen (Wasser, Gas, Strom o.ä.) unter dieser Stelle verlaufen, da du diesen Bereich ca. 25cm Ausheben musst um einen geeigneten Untergrund zu schaffen:
Die richtige Terrassengröße:
Wenn der richtige Platz gefunden ist musst du die geeignete Größe wählen. Wie groß eine Terrasse gebaut wird sollte vor allem von Ihrer Nutzung abhängen. Grundsätzlich gilt hier: So klein wie möglich und so groß wie Nötig. Sagen wir eine 4-Köpfige Familie will hier 2 Liegestühle und einen Tisch mit 4 Stühlen unterbringen, Reicht eine Fläche von ca. 5×3 m aus. Wenn die Outdoorküche hinzukommt, kann es auch schonmal ein wenig größer ausfallen. Jetzt kommt es auf dein Plattenmaß an. Verlegst du Platten mit den Maßen 80×40 bietet es sich an ein Vielfaches dieses Plattenmaß von 80cm zu wählen. Deine Terrasse wäre also am Ende nicht 500cm breit, sondern 480cm oder 560cm (ohne Randsteine) um zu vermeiden jede Randplatte schneiden zu müssen. Außerdem wirkt es optisch sehr clean ganze Steine zu benutzen. Wenn das baulich aufgrund der Gegebenheiten nicht möglich ist, kannst du natürlich auch Schnittplatten an den Rand setzen. Vorher sollte man sich aber genau Gedanken machen was man möchte!
Der Untergrund:
Eine Terrasse hält nicht auf jedem Untergrund. Optimal ist es, wenn es sich um einen tragfähigen Untergrund handelt. Also extreme Böden, die besonders feucht sind, sehr sandig oder frisch aufgeschüttet sind eher ungeeignet. In den meisten Gärten findet sich jedoch verdichteter Mutterboden wieder, der optimal geeignet für diesen Aufbau ist. Wenn du dir hier nicht sicher bist, ziehe auf jeden Fall einen Fachmann hinzu um deine Bodenbeschaffenheit prüfen zu lassen. Sonst könnte deine frisch gebaute Keramikterrasse schaden nehmen.
Dann hebst du den Boden 25cm tief aus. Die ausgehobene Fläche muss dabei um mindestens 50cm größer sein als die spätere Terrasse um entsprechende Randsteine setzen zu können.
Der Rand:
Damit dein gleich folgender Unterbau eingeschalt ist und sich nicht in eine Richtung rausdrücken kann, benötigt es einen Festen Rand, der genau das verhindert. Hier bieten sich Randsteine aus Beton, oder wenn es mit einer Hangbefestigung verbunden werden soll. Sog. „L-Steine“ an. Die Umrandung wird auf ein kleines Sockelfundament aus Beton gesetzt (Nur an dieser Stelle benötigt man ein wenig Beton!) Nach der Trocknungsdauer kann mit dem nächsten Schritt begonnen werden.
Schotter:
Wenn der Untergrund verdichtet ist wird nun soviel Schotter eingefüllt, und mit dem Stampfer oder der Rüttelplatte verdichtet, dass am Schluss eine verdichtete 20cm Schicht entsteht. Diese ist entscheidend für die Tragfähigkeit des späteren Terrassenbelags. Hier auf keinen Fall sparen, da das die Statik der kompletten Terrasse beeinflussen kann.
Split:
Auf diese Schotterschickt kommen nun 2-3cm Splitt. Dieser wird glatt abgezogen. Hierbei kann man Abziehlehren* (Rundrohre) und eine Richtlatte aus Aluminium* verwenden. Das wichtigste um Staunässe auf der Terrasse zu vermeiden ist ein Gefälle von 2% einzubauen. Also entsprechend die Abziehlehren entsprechend einzubauen. Das Gefälle sollte dabei immer vom Haus wegführen. So werden größere Wassermengen bei Starkregen von der Terrasse abgeführt.
Terrassenplatte einbauen:
Nun kommt der sichtbarste Schritt. Hier muss man sich Zeit lassen und auf 3 wichtige Werkzeuge zurückgreifen: Eine kleine Wasserwaage* (darf nicht größer als die Platte sein und sollte eine 2% Anzeige für aufweisen), einen Großen Gummihammer* und wenn man sich und seinem Rücken etwas guten tun will – einen Vakuumheber*. Letzteres schont eure Finger und erleichtert den Einbau der schweren Platten erheblich!
Die Wasserwage spielt eine besondere Rolle. Dass man die Platten damit ausrichtet ist klar. Allerdings muss man nicht nur die Platten untereinander ausrichten, sondern auch jede Platte für sich. Und hier braucht es Geduld. Das Splittbett wird mit der Keramikplatte leicht verdichtet so dass die Platte stabil sitzt und nicht mehr wackelt. Hierbei sollte jede Terrassenplatte weiterhin das Gefälle von 2 % aufweisen, dass durch die Splittschicht vorgegeben wurde.
Fuge:
Viele Terrassenplatten verfügen über kleine Abstandshalter in form von keinen Halbkreisen auf der Unterseite, sodass alle Platten im gleichen Abstand verlegt werden und untereinander halten. Trotzdem bedarf es einer Fuge. Die Fuge erfüllt dabei mehrere Funktionen. Zum einen verhindert sie das wachsen von Unkraut durch eingeschwemmtes Sediment, welches hier meist wunderbar wächst, zum Anderen stabilisert es die Fuge und die Position der Platten zur Seite hin zusätzlich und verhindert verrutschen. Hierzu kann man Fugensand* verwenden. Den bringt man mit einem Besen unter Zugabe von Wasser in die Fuge ein. ACHTUNG: Den Wasserstrahl nicht direkt auf die Fuge halten, da man ansonsten den Fugensand ausschwemmt.
Reinigung:
Im letzten Schritt solltet ihr die Platten noch reinigen. Hierzu eignet sich bei den Meisten Platten ein Zementschleierentferner* ACHTUNG: jeden Reiniger vorher unbedingt an einem Reststück der Platten testen. Besonders Aggressive Reiniger könnten die Oberfläche eurer Platte angreifen.
Nun wünsche ich euch viel Spaß mit der neuen Terrasse!
Viele Grüße,
Rob
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